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Saarbrücker Zeitung vom 10.03.2011:

Wenn Gitarren gefühlvoll weinen

Am Dienstag ließ sich die Band JR and the Screamers im Alten Bahnhof Völklingen hören

Rockhymnen und Rock-Helden spielten mit bei der jüngsten Völklinger Tuesday Station Music

im Alten Bahnhof: Die Gitarristen Jürgen Rath und „Gulli“ Rudi Spiller huldigten der Musik

von Gary Moore und AC/DC.

Von SZ-Mitarbeiter

Andreas Lang

Völklingen. Der erst vor wenigen Wochen verstorbene Gitarrist Gary Moore war vorgestern erneut

ein Thema in der Völklinger Reihe Tuesday Station Music.

Klar, denn mit den Fender-Stratocaster-Fans Jürgen Rath und „Gulli“ Rudi Spiller stand bereits

vorher fest, dass den vielen Zuschauern ein gitarrenlastiger Auftritt bevorsteht.

„Gary Moore war einer der wenigen Feeling-Gitarristen“, sagt Gulli unmittelbar nach der Pause.

Also ein Saiten-Artist mit ganz viel Gefühl. Warum Moore das war, wird beim folgenden Titel

„Parisian walkways“ glasklar. Denn „JR“ Jürgen lässt seine Stratocaster mit ähnlich viel Gefühl

weinen, wie es der Altmeister – meist mit seiner GibsonLes-Paul – vorgemacht hat. Das

Moore-Stück bietet Rath auch gleich Gelegenheit, andere Solo-Techniken zu zeigen. Mit Hilfe

des Lautstärkereglers an der Gitarre lässt er das Instument zum Beispiel wie eine Geige klingen,

rasant werden die Tonfolgen anschließend mit der Hammering-Technik. Zusammen mit Schlagzeuger

Roman Grzyb bilden Gulli und Rath das Trio JR and the Screamers. Auch der Drummer hat schon bald

seinen Solo-Auftritt und schafft es dabei, sein Publikum zu begeistern. Ein Knaller ist auch Gullis

rauchige Reibeisenstimme – er kann sowohl eine gefühlvolle Blues-Ballade auf die gute alte Blue-Jeans, 

singen als auch den König desRock’n’Roll, Elvis Presley, mit seinem ersten Chart-Hit „It’s allright, Mama“

imitieren. Den meisten Applaus gibt es aber für eine Rockhymne: „Highway to hell“ von AC/DC.

Hier ist hohes Kreischen von Gulli gefragt, der außerdem den Bass spielt. Einziges Manko:

Den Text aus der Feder von Bon Scott hat er nicht so genau parat, wie er plötzlich, gleichzeitig lachend

und singend, zugibt. Da ersetzt er die entfallene Zeile durch „I got no more words for this song“. Macht nix:

Das Publikum lacht kurz mit dem Sänger – und den Refrain singt man gemeinsam: „Hiiiiiiiiiighway

to hell“.